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Freitag, 19 Dezember 2014 09:48

Ausklang

Mittwoch vergangene Woche war der letzte Schultag. Die Kinder haben jetzt Ferien und auch wir haben uns ein paar Tage Urlaub an der Garden Route gegönnt. Übernachtet haben wir in einem christlichen Gästehaus nahe Victoria Bay. Die Erholung dort und die Begegnungen mit vielen lieben Menschen war für uns eine einzigartig wertvolle Zeit und wir sind Gott sehr, sehr dankbar für dieses Geschenk.

So wie es in Kapstadt jetzt heiß und trocken ist, gab es in den letzten Wochen einige „Wüstentage“ für uns. Natürlich gab es viele schöne Momente, aber wir waren auch ausgelaugt und erschöpft – körperlich, psychisch und geistlich. Das Gästehaus liegt knapp 500 km entfernt in einer Gegend, wo alles noch sehr frisch und grün ist. Es hat uns an eine „Oase“ erinnert und wir haben wieder so richtig auftanken können – in jeglicher Hinsicht.

Morgenabend geht es zurück nach Deutschland und wir freuen uns schon sehr darauf euch alle wiederzusehen!!!

Danke für alles Durchtragen im Gebet.

 

Alles Liebe

Simon & Doro

in Jugend
Freitag, 05 Dezember 2014 11:35

Schwimmunterricht

Die letzten Wochen bin ich mit den Kindern regelmäßig schwimmen gegangen. Ein Schwimmbad lässt uns als Schule kostenlos schwimmen und eine Schwimmlehrerin ist auch vor Ort. Die Kinder genießen die Zeit im Bad. Die Kinder, denen ich vor fünf Jahren das Schwimmen beigebracht habe, können jetzt schwimmen - mehr oder weniger gut, aber sie würden im Wasser überleben ;-). Die ganze Sache ist recht anstrengend. Die Kinder machen was sie wollen. Aber es ist schön zu sehen wie sie da im Bad einfach Kinder sein können und gemeinsam planschen.

in Jugend
Montag, 01 Dezember 2014 10:40

Wochenende

An den Wochenenden unternehmen wir meist kleine Ausflüge in der Umgebung. Diese Auszeiten genießen wir sehr. Es tut einfach gut all die Sorgen und das Leid, mit dem wir uns unter der Woche auseinandersetzen, für einige Stunden in den Hintergrund treten zu lassen. Vergangenen Freitag nach der Schule haben uns sechs Jungs begleitet. Wir haben ein Picknick eingepackt, sind zum Strand gefahren und haben abschließend die wunderbare Aussicht auf ganz Kapstadt von dem Signal Hill aus genossen.

in Jugend
Dienstag, 25 November 2014 08:20

Shopping Night

Donnerstag und Freitagnacht werden von PJ „Shopping Night“ genannt. In diesen Nächten brechen regelmäßig irgendwelche Leute im Schulgelände ein. Da versucht man den Kindern zu helfen, indem man ihnen Schulbildung ermöglicht und dann werden die Sachen, die dafür gebraucht werden, gestohlen. Was für ein Egoismus… Meistens wird Metall gestohlen und dann billig als Schrott verkauft. Man ist stundenlang damit beschäftigt, die Löcher im Zaun wieder zu flicken. Geräte oder Ähnliches kann man sich nicht anschaffen, sonst wird es gestohlen. Ziemlich frustrierend.

in Jugend
Donnerstag, 20 November 2014 14:20

Home

Die Lehrerin der vierten Klasse kommt ursprünglich aus einem Township. Sie hat es raus geschafft. Als sie selbst noch zur Schule ging, waren es ihre großen Brüder, die darüber gewacht haben, dass sie so viel wie möglich lernte. Später war sie aktive Mitstreiterin der Anti-Apartheid-Bewegung. Über die gegenwärtige Situation im Land ist sie jedoch enttäuscht: „Dafür haben wir nicht gekämpft.“

Mit der Mutter einer Schülerin aus der dritten Klasse konnte ich mich neulich auf einen Kaffee treffen. Sie kommt ursprünglich nicht aus einem Township, sondern einem richtigen „home“, einem „zu Hause“. Doch dann hat sie sich verliebt und ihre Ausbildung abgebrochen. Der Umzug in das Township in der Nähe, Arbeitslosigkeit und Alkoholmissbrauch folgten. Ihre Ehe ist zerbrochen. Ihre Gesichtszüge werden hart, wenn sie über ihren Mann spricht. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als in einem echten „home“ zu wohnen.

in Jugend
Montag, 17 November 2014 10:40

Schuld und Vergebung

Vor ein paar Tagen sind drei Jungs zu spät zur Schule gekommen. Wenn das passiert, müssen sich die Kinder entschuldigen. Anschließend nehmen sie wieder ganz normal am Schulleben teil. Zwei der drei haben sich entschuldigt, der dritte jedoch nicht. Er ist stattdessen nach Hause gegangen und hat erzählt, er sei von der Schule verwiesen worden. Nachdem diese Lüge ans Licht gekommen ist, hat er abermals die Chance bekommen sich zu entschuldigen. Doch er will nicht. Er sitzt lieber stundenlang alleine vor der Schule, spielt mit Steinen oder schaut den anderen Kindern beim Spielen zu. Es ist so traurig das mit ansehen zu müssen – besonders, weil man merkt, dass er eigentlich gerne wieder am Unterricht teilnehmen würde. Alles gute Zureden prallt an ihm ab. Sein Stolz steht im Weg.

Dieser Vorfall hat uns daran erinnert, dass es mit Gottes Angebot der Vergebung ganz ähnlich ist. Obwohl wir Menschen schuldig vor ihm sind, bietet ER uns Vergebung an. Jesus Christus hat das mit seinem Tod am Kreuz möglich gemacht. Ob wir auf sein Gnadenangebot eingehen, liegt jedoch  an uns.   

Bitte betet für diesen Jungen.

in Jugend
Donnerstag, 13 November 2014 13:08

Unvereinbarkeiten

Brighton (Name geändert) ist 14 Jahre alt. In wenigen Wochen wird er Vater. Seine vier vorderen Schneidezähne fehlen nicht aufgrund eines Unfalls. Eine solche Zahnlücke ist in bestimmten Kreisen hier „in“. Er hat bereits erste Kontakte zu Gangs geknüpft. Freitagabend kommt er mit zu „Youth for Truth“, hört Andachten und lässt sich für Musik und Spiele begeistern.

Gestern war ich bei einem Schüler „daheim“. Sie spielen und wohnen im Dreck. Es riecht überall nach Toilette. Gute 20 Autominuten entfernt werden in noblen Restaurants Muscheln geschlürft, teurer Wein gekostet und in den schicksten Designer-Boutiquen viel Geld ausgegeben.

Mir fällt es nicht leicht das alles zu verarbeiten, weil es so unvereinbar scheint.

in Jugend
Montag, 10 November 2014 12:07

FBC Recycling

Während Doro in der Schule mitarbeitet, ist meine Hauptaufgabe das Recyclingprogramm der FBC Rescue Mission. Das Ziel des FBC Recycling ist es, Arbeitsplätze für die Leute von den Farms bzw. Squattercamps zu schaffen. Und dadurch versucht man die Arbeiter mit dem Evangelium zu erreichen, unter anderem durch Andachten vor der Arbeit.

In Südafrika gibt es bis jetzt fast nur die schwarze Tonne für alles. Wir beim Recycling reißen die Müllsäcke auf und sortieren den Müll. Der sortierte Müll, Dosen, Glas und Plastik, wird dann weiter verkauft. Auf dem Bild seht ihr Danny und PJ, der linke ist Pastor Danny, rechts davon ist sein Sohn, bei dem wir wohnen. Die Leute im Hintergrund sind die Arbeiter, die den Müll sortieren. Meine Aufgabe ist es, ein System in die ganze Sache zu bringen. Was ziemlich viel Spaß macht, weil ich mein Theoriewissen aus dem Studium einfach so in der Praxis anwenden kann. Was das alles nicht so einfach macht, ist die Sache mit der afrikanischen Kultur… Lachend

in Jugend
Freitag, 07 November 2014 15:30

Family Strengthening Program

Seit einer Woche sind wir nun hier und lernen immer mehr Kinder kennen. Es ist total faszinierend zu beobachten, dass wirklich jedes Kind einzigartig ist, in Aussehen und Persönlichkeit.

In der Schule tragen die Kinder Schuluniform. Das verdeckt zwar große Unterschiede, aber nicht alles: Manche haben aufgerissene Hosen, andere nicht. Manche haben blaue Flecken, andere nicht. Manche… Über ihr Umfeld lassen sich schnell Mutmaßungen aufstellen. Bei einem Jungen hatte ich den Eindruck, dass er vielleicht aus einem guten Elternhaus kommt und so habe ich mich bei der Lehrerin nach seiner Familie erkundigt. Die Antwort war jedoch enttäuschend: „Keines der Kinder hier hat gute Eltern.“

Ich habe auch gelernt, dass nichts selbstverständlich ist. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen wissen, was zu einem guten Familienleben beitragen kann. Deshalb findet seit dieser Woche jeden Dienstag das „Family Strengthening Program“ statt. Alle Familien aus der Umgebung sind eingeladen: Wir essen zusammen zu Abend, reden über unser Verständnis einer guten Familie und besprechen Herausforderungen. 

in Jugend
Sonntag, 02 November 2014 17:09

Sonntag

Heute Morgen waren wir im Gottesdienst – drei Stunden lang. Das war mal wieder eine interessante Erfahrung: Lang und laut :-). Danach sind wir mit unseren Gasteltern Danny und Vivian, ihrem Sohn mit Familie sowie zwei weiteren Kurzzeit-Mitarbeitern zum Mittagessen über den Chapmans Peak nach Hout Bay gefahren. Es gab leckeres Essen und wir haben die wunderschöne Landschaft genossen.

Morgen ist dann großer Umzug. Danny & Vivian ziehen in ein Apartment, das zu klein für uns vier ist. Deshalb ziehen wir zu ihrem Sohn und seiner Familie, die wiederum selbst erst am Samstag umgezogen sind. Südafrikanische Umzüge sind anders als deutsche. Sie sehen alles etwas lockerer und gehen mit mehr „Spontanität“ an die Sache.

Bitte betet für Bewahrung, weiterhin gutes Eingewöhnen, Weisheit im Umgang mit den Kindern sowie Kraft und Freude bei der Arbeit.

in Jugend
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