Kennst du das auch? Jemand hat ein ungewöhnliches Gesichtsmerkmal oder er trägt ein sonst strahlend weißes Hemd, auf dem sich ein kleiner Fleck befindet. Fällt es dir dann auch schwer, nicht immer gerade darauf zu sehen?
In unserer Nachfolge kann es uns auch so gehen, wenn wir primär auf die Sünde in unserem Leben schauen. Natürlich sollen wir die ablegen. Ich denke da an Bibelabschnitte wie Eph. 4,25-32, Röm. 6, 1 Kor. 6,9-10, Kol. 3,5ff und viele mehr.
In Kolosser 3 sagt Paulus:
Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist! (Kol. 3,5)
Das ist sehr deutlich! Aber Paulus beginnt das Kapitel mit diesen Worten in Bezug auf unsere Veränderung und unser geistliches Wachstum:
Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist; denn ihr seid gestorben und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. (Kol. 3,1-3)
Wunderbare Verse! Unser Leben ist "verborgen mit dem Christus in Gott", das heißt verdeckt, momentan noch unsichtbar und sicher. Zudem finden wir in diesen Versen zwei weitere Aufforderungen. Wir sollen „suchen“ und nach dem „trachten, was droben ist“. Ich denke wir verstehen, was „suchen“ bedeutet: „danach streben“. Aber was genau meint Paulus mit „trachten“? Die Elberfelder Bibel übersetzt treffend mit „sinnt auf das, was droben ist“.
[Trachten] kann auch übersetzt werden mit "denkt an" oder "habt diese innere Veranlagung". So wie ein Kompass nach Norden zeigt, sollte der Gläubige mit seiner ganzen Veranlagung auf die himmlischen Dinge ausgerichtet sein. (MacArthur Studienbibel)
Wir sollten also Gottes Wort erlauben, unsere Herzen zu erneuern, indem wir auf himmlische Realitäten und Wahrheiten schauen. Praktisch bedeutet das, dass wir uns nicht auf das Negative konzentrieren - unsere Sünde - sondern auf Jesus, seine Liebe, seine Gnade, das Evangelium und unsere zukünftige Heimat.
Ich halte das für ein sehr wichtiges biblisches Prinzip im Zusammenhang mit unserem geistlichen Wachstum. Lasst uns also nicht primär auf die „Flecken“ in unserem Leben schauen, sondern auf unseren wunderbaren Herrn Jesus und seine Verheißungen.