Wenn wir von Timotheus hören, denken wir wahrscheinlich an einen jungen Mann. Tatsächlich war er ein erwachsener Mann von etwa 40 Jahren, als Paulus ihm den 2. Timotheusbrief schrieb. Aber offenbar erlebte er Anfechtungen und Herausforderungen in seinem Dienst, die dazu führten, dass er in ein geistliches Tief fiel. Das wird deutlich, wenn Paulus ihn mehrfach auffordert, sich seines Glaubens nicht zu schämen und standhaft zu bleiben. Wie wird Paulus seinen entmutigten Mitarbeiter wieder aufbauen?
Um dieser Ursache willen erinnere ich dich, die Gnadengabe Gottes anzufachen, die in dir durch das Auflegen meiner Hände ist. (2. Tim. 1,6)
Timotheus geistliche Gabe („Gnadengabe“) war im Begriff zu erkalten. Um diese Gefahr zu beschreiben, verwendet Paulus das Bild eines Feuers, das hell und heiß gebrannt hatte, solange immer wieder frisches Holz hinzugefügt und das brennende Holz bewegt wurde, damit die Flamme genügend Sauerstoff erhält. Aber etwas ist geschehen. Das Feuer wurde vernachlässigt und ist nach und nach immer kleiner geworden, bis es schließlich drohte ganz zu erlöschen.
Wir kennen das von einem Lagerfeuer. Am Morgen sieht man nur noch Asche. Aber Moment! Die Asche ist noch warm. Da lässt sich noch etwas machen. Ein wenig die Asche bewegen und pusten; eine kleine Glut ist schon wieder sichtbar und wird mit jedem Luftstoß größer. Bis sie endlich wieder brennt.
Wie sieht es mit deiner geistlichen Flamme aus? Brennt sie hell vor Freude am Dienst für den Herrn, für unsere Geschwister, für die Gemeinde und für diejenigen, die verlorengehen? Was ist deine „geistliche Temperatur“? Welche Gnadengaben hat Gott dir gegeben? Und vor allem: Dienst du dem Herrn mit deiner Gabe?
Was Timotheus passiert ist, kann jedem von uns geschehen. Deshalb, wenn dein Feuer für den Herrn nicht mehr so hell brennt wie früher, wenn die Flamme ein wenig erkaltet ist, dann lasse dich durch Paulus Worte an Timotheus ermutigen:
ENTFACHE DEINE GABE!
Unter der Leitung des Heiligen Geistes und in seiner Kraft sollen wir unsere geistlichen Gaben regelmäßig gebrauchen, sonst werden sie vor Vernachlässigung und Nichtgebrauch verkümmern – so wie ein Lagerfeuer, um das sich niemand mehr kümmert.
Erinnere ich dich, die Gnadengabe Gottes anzufachen…
Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht [Besonnenheit].
(2 Tim. 1,6-7)